Freiwilligentätigkeit in Österreich
Fast die Hälfte der österreichischen Wohnbevölkerung ab 15 Jahren (48,2 Prozent) geht einer freiwilligen unbezahlten Tätigkeit nach. Das zeigen die Ergebnisse der Erhebung zur Freiwilligentätigkeit 2025 von Statistik Austria.
Rund 3,7 Mio. Menschen in Österreich engagieren sich in ihrer Freizeit freiwillig und unentgeltlich für gesellschaftliche Anliegen und andere Menschen – sei es in Vereinen oder Organisationen oder indem sie andere informell unterstützen. Rund 20 % der Freiwilligen sind ausschließlich im institutionalisierten Rahmen eines Vereins oder einer Organisation aktiv, etwa 50 Prozent helfen anderen informell und 30 Prozent sind sowohl
formell als auch informell tätig“, so Manuela Lenk, fachstatistische Generaldirektorin von Statistik Austria.
Anderen helfen zu können als zentrale Motivation für Engagement
Die Gründe, warum Personen freiwillig aktiv sind, sind vielfältig und spiegeln gesellschaftliches Verantwortungsbewusstsein wider. Für die große Mehrheit der Freiwilligen ist es besonders wichtig, mit ihrer Tätigkeit anderen Menschen helfen zu können (93 Prozent Zustimmung). Auch die Freude an der Tätigkeit (91,5 Prozent) und der Wille, etwas Nützliches zum Gemeinwohl beizutragen (85,5 Prozent) sind von großer Bedeutung.
Deutliche Geschlechterunterschiede bei Aufgaben in Vereinen
Rund 24,1 Prozent der Menschen in Österreich sind in Vereinen oder Organisationen aktiv, das sind etwa 1,9 Mio. Im Rahmen der Vereinstätigkeit beschäftigen sich die meisten Personen mit persönlichen Hilfeleistungen, gefolgt von der Organisation und Durchführung von Treffen. Am seltensten werden Aufgaben wie Vernetzung oder Fundraising und Spenden sammeln angeführt. Die Aufgabenverteilung in der formellen Freiwilligentätigkeit zeigt deutliche geschlechtsspezifische Unterschiede. Männer übernehmen häufiger Leitungs- und Führungsaufgaben (68,6 Prozent) und sind stärker im Bereich der Interessensvertretung und Mitsprache aktiv. Frauen engagieren sich hingegen verhältnismäßig oft in der Informations- und Öffentlichkeitsarbeit (56,8 Prozent), in der Anleitung von Gruppen und der pädagogischen Betreuung (54,4 Prozent) sowie in der Organisation und Durchführung von (Hilfs-)Projekten.
38,7 Prozent der österreichischen Wohnbevölkerung engagiert sich überdies im informellen Bereich. Dabei handelt es sich in den meisten Fällen um Aktivitäten wie die Erledigung verschiedener Hausarbeiten oder Reparaturen und handwerkliche Arbeiten für Personen eines anderen Haushalts.
Über 60-jährige Personen etwas seltener freiwillig tätig, aber mit hohem Stundenausmaß
Tendenziell sinkt die Teilnahme an formellen oder informellen freiwilligen Aktivitäten mit dem Alter. Dennoch liegt die Beteiligungsquote der 60- bis 69-Jährigen mit 47,8 Prozent nur knapp unter dem Durchschnitt. In der Gruppe der 70- bis 79-Jährigen sind rund 40 Prozent aktiv, bei den Personen ab 80 Jahren sind es 24,2 Prozent. Ein Blick auf das Stundenausmaß der Tätigkeiten macht jedoch deutlich, dass freiwillig Engagierte ab 60
Jahren überdurchschnittlich viel Zeit dafür investieren.
Je kleiner die Gemeinde, desto mehr Freiwillige
Freiwilligenarbeit in Vereinen und Organisationen ist im ländlichen Raum stärker verbreitet: Zwei Drittel der Freiwilligen leben in Gemeinden mit weniger als 10.000 Einwohnerinnen und Einwohnern. Im informellen Bereich sind die Unterschiede zwischen Stadt und Land weniger ausgeprägt. Insgesamt gilt: Je kleiner die Gemeinde, desto mehr ist die Bevölkerung freiwillig tätig – bei Gemeinden mit weniger als 2.500 Einwohnern sind es 54 Prozent, bei Gemeinden mit mehr als 100.000 Einwohnern nur noch 43,6 Prozent.
Hier finden Sie den detaillierten Bericht zur Freiwilligentätigkeit in Österreich.
Quelle: Statistik Austria
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